Lambada, Lambazouk und Brasilian Zouk Tanzstile

Es gibt verschieden Möglichkeiten Zouk zu tanzen, da sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Techniken und nationale Einflüsse auf den Tanz ausgewirkt haben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien hier nun die wichtigsten Arten aufgeführt.

Zouk-Love

Ein spezieller Stil innerhalb des Zouk wird Zouk-Love genannt. Bei diesem ist die Musik langsamer und dramatischer. Zouk-Love hat seine Ursprünge in einer langsamen Tempo-Form, den Ophelia Marie aus Dominica stark geprägt hat. Durchaus vergleichbar ist auch die Musik "Kizomba", die eine ähnliche Entwicklung in Angola und den Inseln vom Kap Verde vollzogen hat. Die populärsten Künstler und Interpreten dieses Ablegers Zouk-Love sind französische und westindische Künstler, wie Edith Lefel, Nichols, Harry Diboula oder haitianische Künstler, wie Ayenn, Alan Cavé und Daan Junior. In den Niederlanden sind es zum Beispiel Suzanna Lubrano und Gil Semedo, sowie der afrikanische Künstler Philipe Monteiro.

Karibischer Zouk

Der karibische Zouk ist der eigentlich ursprünglichste, da er meistenteils auf den Insel Guadeloup, Martinique und St. Lucias getanzt wird. Es ist choreografisch eher einfach und wenig sorgfältig getanzt und ist von der Art dem Merengue ähnlich, da grundsätzlich das Gewicht im Rhythmus von einem Bein auf das Andere gewechselt wird.

Lambada

ist ein Paartanz, der aus Brasilien stammt. Es handelt sich um eine Kombination der Tänze Merengue und Carimbó. 
Bekannt wurde der Tanz vor allem durch den gleichnamigen Hit „Lambada“ der Band Kaoma, der im Juni 1989 in Paris veröffentlicht wurde und sich dann in ganz Europa verbreitete. Der Song war ein portugiesischsprachiges Plagiat eines Liedes der bolivianischen Gruppe Los Kjarkas mit dem Titel Llorando se fue aus dem Jahre 1981, doch erlebte der neue Tanz nach dem Hit von Kaoma ein Eigenleben. Das parallel veröffentlichte Musik-Video wurde am Cocos-Strand in Trancoso (Bahia) gedreht, wo der Tanz zuerst populär wurde. Dies löste einen kurz andauernden Boom in den Tanzschulen aus, der aber ebenso schnell wieder abflachte, wie er gekommen war. Darauf folgte der Film „Lambada - der verbotene Tanz“, der im Jahr 1990 gedreht wurde. Die weibliche Hauptrolle spielte Laura Harring. Nebenbei wurde durch den Tanz beziehungsweise die Auftritte Kaomas der Stringtanga in Europa gesellschaftsfähig gemacht.

Kaoma wurde in Brasilien abgelöst vom „Rei da Lambada“ Beto Barbosa, welcher in den 80er Jahren durch Hits wie „Adocinha“, „Preta“, „Paramaribo“, „Diz prá mim“ populär wurde. Nach 1994, als der Lambada-Boom bereits wieder abgeflacht war, tanzten die Brasilianer nun mehrheitlich zu Zouk. Der Tanzstil veränderte sich, so dass die Tänzer ihren Tanzstil nicht mehr nur Lambada nannten, sondern auch Lambada/Zouk, Lambazouk oder Zouk Brazilian Style. Dieser Tanz besteht aus weichen, fließenden Bewegungen mit vielen Körperrollen (auch Barrels, Waves etc.), Kopfrollen (bamboleo) und Cambrés für die Frau. Die Tanzschritte basieren auf dem „slow quick quick“ der Musik.

Heutzutage haben sich bereits verschiedene Stile innerhalb des Lambada/Zouk entwickelt, wobei man sich bei der Namensgebung immer noch streitet. Es heben sich dabei zwei Stile hervor: Derjenige aus Rio de Janeiro und der aus Porto Seguro. Der Tanzstil von Rio de Janeiro zeichnet sich durch tiefe Cambrés und Tables aus. Im Stil von Porto Seguro erfolgen die schnellen Chicotes (der Kopf der Frau wird nach hinten geworfen; so sieht es zumindest für den Zuschauer aus) und Bonecas (der Kopf der Frau bewegt sich in einer dreidimensionalen Acht). Bei all diesen Bewegungen gilt zu beachten, dass der Brustkorb das tragende Element des Kopfes ist. Dieser Tanz ist nicht stationär, sondern dynamisch, was der Umsetzung verschiedener Musikstile zugutekommt.

Heute wird Lambada/Zouk getanzt in: Brasilien, Argentinien, USA (in Utah allerdings verboten), Großbritannien, Holland, Spanien, Portugal, Schweiz, Japan undAustralien. Mittlerweile wird die gängige Melodie wie viele andere auch oft bei Gesängen in Fußballstadien genutzt. Heute wird im brasilianischen Bundesstaat Bahiaoft der lambadaähnliche Rhythmus Arrocha gespielt.

Technik:
Die Technik und der Taktbezug des Tanzes zur Musik sind einfach in der Beschreibung, jedoch für einen Tänzer, der sich nicht schon mit der Technik anderer lateinamerikanischer Tänze auseinandergesetzt hat (Körperisolation in drei „Blöcke“; verschiedene Typen Hüftbewegungen) schwierig auszuführen: Ein seitlicher Hüftschwung ohne Rotationsanteil (in der Tanzflächen-Ebene), aber mit Körperheben und -senken auf jeden Taktschlag mit zusätzlichem Fußheben auf jede dritte Gewichtsverlagerung auf den Rhythmus Quick-Quick-Slow; auf den Slow erfolgt eine reaktive Außenrotation (mit Streckung) des Spielbeins. Es handelt sich also um eine Steigerung (das zusätzliche Fußheben) der Merengue-Grundtechnik: Die Hüftbewegung geht dem Schritt voraus, folgt ihm nicht (wie in anderen lateinamerikanischen Tänzen). Takt ist der übliche 4/4 Takt, schnell, bis zu 50 TPM.
Die Bewegungen der Hüfte müssen vollständig isoliert erfolgen und dürfen sich in der Schulter (oberer Block) nicht zeigen. Im Gegensatz jedoch zu Merengue liegt der Punkt, um den die Hüfte geschwungen wird, höher, im Bereich des mittleren Blocks. Die Hüftbewegung wird also abgeschwächt auch noch im mittleren Block (durch die Verzögerung etwa im Form eines S) sichtbar. Es gibt keine Unterscheidung zwischen Schrittvorbereitung und Gewichtstransfer; die Schritte werden unter das sich durch die Hüftbewegung nur leicht bewegende Schwerpunktzentrum gewissermaßen fallen gelassen.

Der Tanz ist daher stationär, mit leichter gemeinsamer Rotation des Paares; die Tanzhaltung ist eng, Kontakt soll über den ganzen Oberkörper gehalten werden, die Beine sind ineinander versetzt und verschränkt. Durch diese enge Haltung fasst der Herr die Dame tief (Hüfte). Figuren sind häufig beidhändig über dem Kopf geführte Drehungen der Dame.

Eine typische Figur in der Tanzhaltung ist eine halbkreisförmige Rotation des Oberkörpers der Dame ab der Hüfte vom Herrn weg und von diesem in tiefer Kniestellung und zurückgeneigtem Oberkörper gegenbalanciert; möglichst so tief ausgeführt, dass der Oberkörper der Dame in der Mitte der Bewegung in die Waagrechte gelangt. 

LambaZouk
(oder auch 'Zouk-Lambada') 

ist dem Lambada am nächsten. Im Gegensatz zum 'Traditional Zouk' werden die Bewegungen meist alle im gleichen Tempo getanzt, wobei starke Akzente und die Kopfrollen der Frau charakteristisch sind. Die Musik ist oft sehr schnell (muss aber nicht sein), die Bewegungsabläufe viel definierter als im 'Traditional Zouk'.

Es wird auf 1, 2, 3 - 5, 6, 7 gezählt und unterrichtet, um die Kopf- und Schrittabläufe einfacher zu koordinieren. Dabei werden die Betonungen gewechselt, daher spricht man auch von 'on 1' oder 'on 3', je nachdem, ob die Betonung zur Musik der Schritt Nummer 1 oder 3 (oder andere) getanzt wird. Dabei wird die Betonung innerhalb eines Liedes auch gewechselt.

Chigote, Boneca, sehr viele multiple Turns und akzentuierte, sehr tiefe Cambrés der Frau sind sehr typische Elemente im LambaZouk.


Brazilian Zouk

Wurde von Adilio & Renata an der Schule von Jaime Arôxa entwickelt und die erste Zouk-Tanzstunde gegeben. Namhafte Tänzer haben bei ihnen diesen neuen Tanz entdeckt und ihre ersten Schritte gelernt.

Die Musik wird mit verschiedenen grossen, langsamen, fliessenden und schnellen, akzentuierten Bewegungen interpretiert, welche aus dem Jazz und Contemporary übernommen wurden. Zouk kann also sehr romantisch und dramatisch, aber auch verspielt und kreativ sein.


RnB-Zouk
(eine Variation von Brasilianischer Zouk)

RnB-Zouk, oder Zouk "Freestyle" ist eine neue Weise, Zouk zu tanzen, der in Brasilien entstanden ist. Der Stil unterscheidet sich vom traditionellen brasilianischen Zouk durch eine neue Weise, mit der Musik in Verbindung zu stehen. Es wird großer Wert auf den Schritt gelegt und weniger auf die Melodie, so dass der RnB-Zouk auch zu anderen zeitgenössischen Musikrichtungen, wie z.B. RnB und Hip Hop getanzt werden kann. Die Herren führen hier nicht nur mit Händen und Armen, sondern auch mit den Beinen, Schultern und dem Kopf. Ferner bringt der RnB-Zouk große Bewegungen und Drehungsschritte mit sich.

Zouk Flow 
(ist auch eine Variation von "Brasilien Zouk".)

Sie wurde von Ailton Silva am 2011 mit persönlicher Motivation entwickelt und Inspiriert von der Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi. Das Ziel dieser war, die Körpersprache sowie die Führung beim Tanzen (passiv, aktiv) und den Ausdruck des Körpers zu verbessern.

Da die Erkenntnis, dass "Zouk" traditionell beschränkt auf Bewegungen begrenzt ist und nur wenig Kontaktinformationen zulässt, begann Ailton Silva eine Reise zu sich selbst, um den "Zouk" in etwas anderes zu abzuwandeln um damit eine neue Möglichkeit im Ausdruck zu geben. Dann erkannte er die natürlichen Konturen des Körpers, die er sich in der Führung zunutze machte. Damit war er in der Lage den Widerstand, der in der Bewegung des Körpers jeder Frau liegt, durch seine Betätigungskraft zu variieren.

Die Bewegung der Achsen:
Es wurden verschiedene Moves ausgewählt damit wir besser mit der Körpersprache umgehen. Z.B. Körperwelle, Körper-kreisen Schlangen- Bewegung etc.

Vertikale Achse: 
Es ist die Hauptachse, die die Stabilität der Bewegung beibehält. Berücksichtigt die bestehende Schwerkraft und kann je nach Schwerpunkt und durch das Kontaktieren der Dame geändert werden. (Giro Preguiça)

Drehachse:
Besteht aus verschiedenen Drehe Möglichkeiten, bei der Dame und Herr in Verbindung zusammenarbeiten können.

Twist Bewegung: 
Man muss den Körper seitlich hin und her wiegen, sich drehen und mit den Schultern in verschiedene Richtungen kreisen. Dann merkte Ailton, dass es verschiedene Varianten von Drehungen auf diese Bewegung gibt.

Verschiebung der Körperbewegung:
Abhängig von der Position des Körpers, werden Körperteile zärtlich verschoben un d gezogen. In dieser Art von Übung gibt es ein Tausch von Energie zwischen den Partnern, genannt "Geben und Nehmen".

GRUNDELEMENTE
In Zouk Flow verwenden wir auch die vier Grundelemente (Wasser, Feuer, Erde und Luft), um Bewegungen in Sets oder Individuen zu bilden, die von Musik oder einfach dem richtigen Klang des Körpers begleitet werden.


NeoZouk
(eine Variation von Brasilianischer Zouk)

Der Stil Neozouk wird hauptsächlich von DJ Mafie Zouker von Rio de Janeiro begonnen. Neozouk ist sowohl ein Tanzstil als Indikator von DJ gemischte Musik, um zu tanzen.
Mafie Zouker. Dank seiner Musikkenntnisse hat er seine eigene Musik gemischt, mit diversen Techno- und Chill Out-Elementen. Der Tanzstil ist sehr beeindruckend, es ist eine Suche nach den ultimativsten Tanzschritten mit sehr spektakulären Bewegungen, wo beide Tanzpartner umeinander kreisen.

Lyrical Zouk
(eine Variation von Brasilianischer Zouk)

Ein Stil von Lindale Thompson gefördert. Auch Donna Wild-und K Vassili ihren Stil Lyrical Zouk getrennt von Lindale genannt wird, ist die Definition dieses Formular, um die Melodie und rhythmischen Akzente nicht zu folgen. der sich auf die lyrischen musikalischen Phrase.


Mzouk
(eine Variation von Brasilianischer Zouk)

Der Gründer heißt Jefferson Costa de Oliveira oder einfach Meister Gege und das "M" von Mzouk steht für "Mallorca". Seit 1991 wohnt der Brasilianer auf Mallorca, wo er den Lambada als Tanz in der Zouk-Musik weiter entwickelt.Seine langjährige Erfahrung als Capoeira-Meister und seine Kenntnisse von vielen anderen Tänzen haben ihm geholfen, eine besonders schonende Zouk-Technik zu entwickeln, um Verletzungen vorzubeugen. Er experimentierte jahrelang mit einer kleinen Gruppe von Schülern. Zu dieser Gruppe gehörten die Geschwister Daniel und Leticia, die eine eigene Tanzschule in Barcelona gegründet haben und Mzouk mit großem Erfolg weltweit bekannt machen. Dieser Stil zeichnet sich insbesondere durch vielfältige Drehungen, Kopfbewegungen und Cambrés der Frau aus. Daniel und Leticia sind bekannt als die "Spiraldancers": die Spiral-Drehung ist eine besondere Drehung, die auch ihren Tanz auszeichnet.

Andere Zouk Stile

Da es sich um einen insgesamt noch sehr neuen Tanzstil handelt, sind im experimentellen Stadium sicherlich viele weitere Stilrichtungen vertreten, hier sei nur noch auf die Zouk-Revolution und den Spiral Dance hingewiesen.